Die künstlichen Ruinen
des englischen Gartens
Obwohl
alle zeitgenössischen Berichte die natürliche Schönheit
des Parkes loben, war der Auftraggeber mit all dem nicht zufrieden. Er
gab 1785 dem Franzosen Charles Moreau den Auftrag, einige Bauten in den
Park zu planen, um die sentimentale Wirkung zu steigen. Der in der Heimat
der barocken Gärten aufgewachsene Architekt, der später, von
1797 an in Eisenstadt den Gartenflügel des dortigen Esterházy
- Schlosses im klassizistischen Stil umbaute, übernahm hier in Tóváros
eine besondere Aufgabe: das "römische Bad", die "türkische Moschee",
die Grotte der "Hölle und des Himmels" stellen fachliche Ansprüche
neuen Geistes.
Er
konnte seiner Phantasie freien Lauf lassen, zur Ausführung wurde ihm
jede Hilfe zuteil: wenn er einen römischen Grabstein brauchte, stand
ihm ein Original aus Brigetio zur Verfügung, wenn er um ein behauenes
mittelalterliches Säulenkapitell bat, waren die Steine aus der Kirche
von Vértesszentkereszt da.
Seine
Werke erwiesen sich als beständige Kulisse, aber die höchste
Zier der künstlichen Ruinen, das kristallklare Quellwasser wurde durch
die Industrie des 20. Jahrhunderts geraubt.