Das Rathaus
In
den westeuropäischen Städten sind die wichtigsten Gebäude
- neben den Kirchen -
Town-Halls, l' Hôtel de Ville, oder die örtliche Verwaltungszentren.
Den mehreren Jahrhunderte alten Denkmäler
gegenüber können sich die meisten Rathäuser in unseren ungarischen
Städten nur über ein Alter von 100-150 Jahhren rühmen.
Die
letzten Jahrzehnte des letzten Jahrhunderts brachten bei uns Schwung in
die Entwicklung des Bürgertums, Tata und Tóváros wurden
nach kaum siebenjähriger gemeinsame Verwaltung 1859 wieder selbständig,
und beide Siedlungen erbten baufällige Rathäuser. Aber die Entwicklung,
vor allem in Tata, stach ins Auge. In der Mitte der 80er Jahre erwies sich
der Abriß des alten Tataer Gebäudes als unafschiebbar. Der Ort
des Grundstückes auf dem Markplatz entsprach der Vorstellungen, so
wurde hier der Neunau ausgeschrieben. Diese Gewann das Mitglied einer Architektenfamilie,
Antal Geschrey, ursprünglich aus Sárvár, der aber zu
diesem zeitpunkt in die Hauptstadt gezogen war. Die "Ausführung",
nach der zu dieser Zeit üblichen Versteigerung, wurde im Mai 1885
die Aufgabe des Unternehmers Wenzel Witauschek. die Zeit drängte:
die Untermiete war der Büroarbeit nicht zuträglich.
Im
März 1886 wurde das Gebäude als "in unserer Stadt, in unserer
Zeit mit Ausnahme des herrschaftlichen Schlosses" einziges stilgemäßes
Gebäude übergeben.