Das Ungarndeutsche Landesmuseum
Zu
der von Joseph Esterházy gekauften Domäne gehörten in
großer Zahl zerstörte und unbewohnte Dörfer (1727). Ohne
Arbeitskräfte gibt es aber kein blühendes Gut. Dieser Erkentniss
zufolge begann schon in den 1730er Jahren die Ansiedlung, u.a. aus dem
deutschen Sprachgebiet. Es kamen nicht nur Bauern: die deutschen Tischler
und SChuhmacher gründeten eigene Zünfte, Deutsche waren aber
auch in Berufsgruppen gemischter Nationalität. Für den Grundherren
war nicht die Muttersprache ausschlagebend, sondern die Religion.
In
kurzer Zeit wurden so die entvölkerten Dörfer Vértestolna,
Baj (nach der Vertreibung der Reformierten), Dunaszentmiklós, Kecskéd,
Vértessomló, Várgesztes, Unter- und Obergalla wiederbesiedelt.
Die
eingewanderten Deutschen bereicherten mit ihrer Produktionskultur, ihrer
Volkskunst die Phísiognomie des Komitates.
Der
Zweite Weltkrieg und die darauf folgende barbarische Aussiedlung verringerte
ihre Anzahl bedeutend. Unter den Hiergebliebenen beschleunigte sich die
Assimilation, man mußte retten, was zu retten war.